Warum ich einen Kurs über Medienpsychologie erstellt habe.
Ich habe mich oft gefragt, warum es so schwer ist, TikTok einfach mal zu schließen oder warum ich bei Werbung auf Instagram manchmal fast automatisch klicke. Medien bestimmen heute fast jeden Moment unseres Alltags. Ob beim Scrollen durch TikTok, beim Online-Shopping oder beim nächsten Werbebanner, der uns „zufällig“ genau das zeigt, was wir mögen.
Hinter all dem steckt mehr als nur Technik:
Es steckt Psychologie dahinter.
Designs, Algorithmen und Inhalte werden gezielt so gestaltet, dass sie unsere Aufmerksamkeit fesseln, unsere Emotionen ansprechen und unser Verhalten beeinflussen. Oft, ohne dass wir es bewusst merken.
Gerade deshalb ist es wichtig, vor allem jungen Menschen zu zeigen, wie diese Mechanismen funktionieren. Sie wachsen mit Medien auf, die immer stärker auf psychologische Prinzipien setzen, um sie zu lenken oder zu binden. Ein kritisches Bewusstsein dafür zu entwickeln, ist heute eine der wichtigsten digitalen Kompetenzen überhaupt.

Der Kurs
Mit meinem Kurs „Aufmerksam statt ausgetrickst“ möchte ich genau das fördern: Medienkompetenz mit einem Blick hinter die Kulissen.
Der Kurs erklärt psychologische Tricks in Werbung, Apps und sozialen Medien – verständlich, alltagsnah und mit einer Geschichte, die Spaß macht. Die fiktive Figur Bytina führt dabei durch verschiedene Alltagssituationen und zeigt, wie leicht man in mediale „Fallen“ tappen kann und wie man sie erkennt.
Bei der Erstellung des Kurses war mir wichtig, psychologische Konzepte so herunterzubrechen, dass sie für Kinder und Jugendliche verständlich, aber nicht banal sind. Ich habe viel darüber nachgedacht, welche Beispiele aus ihrem Alltag sie wirklich erreichen und wie Lernen Spaß machen kann, ohne belehrend zu wirken.

Der Kurs hat mir gezeigt, dass Aufklärung über Medien nicht mit Technik beginnt, sondern mit Bewusstsein. Je besser wir verstehen, wie Medien auf uns wirken, desto selbstbestimmter können wir sie nutzen.
Im Kurs „Aufmerksam statt ausgetrickst“ kannst du selbst testen, wie leicht du dich beeinflussen lässt und wie du die Tricks durchschaust. 😉
Über die Autorin
Ich heiße Julia und studiere Medienpsychologie. Ein Fach, das auf den ersten Blick oft abstrakt klingt, im Kern aber unglaublich spannend ist. Es beschäftigt sich damit, wie Medien auf uns wirken, warum wir klicken, scrollen, kaufen oder posten und was das alles mit unserem Denken und Fühlen zu tun hat.
Im Laufe meines Studiums ist mir bewusst geworden, wie viel Psychologie wirklich hinter Medien steckt. Fast nichts, was wir online sehen oder erleben, passiert zufällig: Farben, Schriftarten, Benachrichtigungen, sogar die Reihenfolge von Inhalten sind gezielt so gestaltet, dass sie unsere Aufmerksamkeit halten oder unser Verhalten beeinflussen.
Diese Erkenntnis war für mich gleichzeitig faszinierend und ein bisschen beunruhigend, denn sie zeigt, wie leicht wir uns im digitalen Alltag lenken lassen, ohne es zu merken.
Die Entwicklung des Kurses hat mir deshalb große Freude bereitet: Sie verbindet psychologische Theorie mit praktischem, gesellschaftlich relevantem Lernen.Ich hoffe, dass der Kurs Schüler*innen hilft, bewusster und selbstbestimmter mit digitalen Medien umzugehen – und vielleicht beim nächsten „Nur noch heute“-Angebot oder „Ein Video noch“-Moment kurz innezuhalten und zu denken:
Ich entscheide selbst.
